18.10.2013 Freitag
Donnerstag Abend mit dem Auto nach Köln zu Sabine. Freitag nach dem Frühstück mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof und weiter mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen. Der Flug startet mit einer halben Stunde Verspätung. Um 19:30, zyprischer Zeit, landen wir in Lanarka. Unser Autoverleiher wartet schon auf uns. Er nimmt uns mit zu seinem Office wo wir den kleinen Hyundai übernehmen. Es ist stockfinster als wir dort losfahren. Linksverkehr, alles auf der “falschen” Seite und meine Müdigkeit machen das Fahren nicht zum Vergnügen. Ich lande des öfteren mit meiner linken Hand am Radio oder irgendwo an den vielen Knöpfen als am Schalthebel. Es ist 22:30 als wir an unserer Unterkunft ankommen. Wir packen noch die nötigsten Sachen aus und fallen ziemlich platt in die Betten.
19.10.2013 Samstag
Wir haben um 8:30 eine Termin in Tsakis Taverne zum Frühstück, leider ist die zur vereinbarten Zeit noch geschlossen. Ohne Frühstück fahren wir zum Einkaufen Richtung Limassol. Nach fast 2 Stunden sind wir wieder zurück. Wir haben die nötigsten Lebensmittel eigekauft und sind gut 80 Euro los geworden. Das günstigste ist hierbei noch das frische Gemüse. Am Nachmittag sind wir von Helen (Vermieterin) eingeladen worden beim mosten von Rotwein zuzuschauen. Wir quatschen noch ein bisschen und naschen ein paar von den zuckersüßen Trauben. Als Present gibt es noch eine Flasche Rotwein aus dem Vorjahr. Ab 17:00 geht die Sonne unter und es wird ruckzuck dunkel und auch kühl.
20.10.2013 Sonntag
Heute ist geplant mit dem Auto bis an die Westküste, zur Halbinsel Akamas zu fahren. Wir hatten im Reiseführer schöne Bilder von der Avagas Gorges gesehen. Von Vouni aus fahren wir Richtung Norden ins Trodos Gebirge. Als wir am Berg Olympus (1950m) ankommen sind wir schon ganz schwindelig vom Kurvenfahren und das auch noch mit dem Auto.
Weiter fahren wir westlich zu den Zedernwäldern. Hier begraben wir dann unser Unternehmen noch bis an die Küste fahren zu wollen. Wir sind schon eine ganze Weile unterwegs und kommen eigentlich überhaupt nicht vorwärts, nur Kurven, Kurven, Kurven. Was habe ich getan das ich heute im Auto sitze. Ich freue mich schon auf Morgen wenn wir die Motorräder aus Paphos abholen. Die ganze Tour werden wir auf jeden Fall nochmal mit dem Mopped fahren. Es ist schon dunkel als wir wieder an unserer Unterkunft ankommen. Am Abend gehen wir zu Tsakis in die Taverne. Er fragt nur ob wir essen und trinken möchten. Essen beantworten wir mit ja und Trinken mit Rotwein. Sofort steht eine Flasche Rotwein am Tisch und innerhalb der nächsten Stunde bekommen wir 14 verschiedene, leckere Sachen aus der Küche. Wir hatten schon befürchtet das es gar kein Ende mehr nehmen würde. Das Essen ist superlecker und alles sehr interessant gewürzt. Der ganze Spaß hat zusammen 30 Euro gekostet und wird Meeze genannt. Pappsatt fallen wir kurz darauf in die Betten.
21.10.2013 Montag
Heute ist Motorräderabholtag. Wir fahren im Auto nach Paphos und begutachten bei Kostas die Motorräder. Der Zustand scheint OK. Kette und Bremsen neu, Reifen haben noch Profil und der Hinterradreifen der 650er ist verölt. Kostas stellt uns noch einen ganzen Karton mit Ersatzteilen und Schläuchen zusammen und erwähnt das die Zyprioten immer sehr hilfreich sind. Na dann kann doch nix mehr schief gehen. Er erwähnt noch das der Tank an Sabines Maschine nur halb voll ist und der Tageskilometerzähler an meiner 650er steht auf 40km, damit sollten wir auf jeden Fall noch bis zur Tanke an unserer Lodge kommen. Nach ca. 30km bleibe ich in der Pampa mit Spritmangel liegen, der Benzinhahn stand schon auf Reserve, na prima. Sabine fährt weiter und ist nach einer knappen Stunde mit Reservekanister und Benzin wieder zur Stelle. Endlich an unserer Unterkunft angekommen lassen wir die kleine DR350 stehen und fahren zu zweit auf der 650er wieder nach Paphos das Auto abholen. Unterwegs kommen mir schon ein wenig Zweifel an dem Sinn der ganzen Aktion. Die Strecke von unserer Lodge bis nach Paphos zieht sich doch ganz schön. Kurz nach 17:00 Uhr sind wir dann endlich mit allen Fahrzeugen an unserer Unterkunft. Ich bin völlig platt. Das Autofahren strengt mich ziemlich an.
22.10.2013 Dienstag
Nach dem Frühstück arbeiten wir eine 120km Runde in zuerst nördlicher und dann östlicher Richtung aus. Als erstes ist tanken angesagt.
Auf einer kleinen Nebenstrecke fahren wir von Agios Therapon Richtung Moniatis. Aufgrund einer Baustelle landen wir auch schon auf unserer ersten Piste. Das Lenkkopflager an der Kawa macht mir echt zu schaffen. Es rastet permanent in der Mitte ein und ist viiiel zu fest angezogen. In Trodos machen wir noch eine Kaffeepause. Das einzige was hier nervt sind tausende fliegender Wanzen die überall rumschwirren. Eine landet sogar nach einer Bruchlandung in meinem Kaffee. Hinter Spilia ist eine schöne Bergstrecke wegen Bauarbeiten gesperrt. Die Sperrung ignorieren wir da uns kurz zuvor noch ein Pickup entgegen kommt. Die Bauarbeiter grüßen alle freundlich und winken uns durch. In Kakopetri und in Saranti schauen wir uns zwei unter Unescoschutz stehende Klöster an. Zwischen Chandria und Agros verändert sich das Fahrverhalten der Kawa schlagartig. Ich bekommen die Karre kaum noch um die nächste Kurve gezirkelt. Plattfuß vorne. Na toll und ich hatte schon daran gedacht an diesem Tag recht früh wieder an der Lodge zu sein. Nach Agros sind es noch 3km nur bergab. Ich positioniere mich auf dem Rücksitz und lasse die Fuhre langsam rollen. In Agros finden wir nach kurzem Suchen auch Hilfe in einer kleinen Werkstatt. Der verbaute Schlauch ist komplett durchtrennt und Ersatz gibt es nicht, bis auf einen Fahrradschlauch. Was solls, besser als nix. Schlauch rein Luft drauf und ganz piano weiter. Nach gut 5km ist der Reifen wieder platt und der kleine dünne Fahrradschlauch kommt schon zur Seite rausgequollen. Zum Glück finden wir nach weiteren 2km, in Agros, eine Reifenwerkstatt. Sabine fährt von hier zur Lodge und holt den passenden Ersatzschlauch und ist nach ca. 45min wieder zurück. Als neues Felgenband dient der Schlauch eines Kinderfahrrades, das heißt jetzt 2 lagiges Felgenband. Die Monteure geben sich viel Mühe mit der Reparatur und sagen auch das der Mantel in den Müll gehört. Der ganze Spaß kostet mich incl. 2 Kaffee nur 15 Euro. Es ist mal wieder stockfinster als wir unserer Lodge erreichen.
23.10.2013 Mittwoch
Heute Morgen schreiben wir eine Mail an Kostas in der wir uns ganz höflich über den Zustand von Rad und Lagern beschweren. Er kann dies zuerst garnicht verstehen da doch alles in Ordnung war und noch kein anderer etwas auszusetzen hatte. Nichts desto trotz will er am Abend mit einem neuen Reifen vorbeikommen und das Radlager “einstellen” wie auch immer das funktioniert. Sabine und ich fahren heute mit dem Auto an den Strand und legen einen Badetag ein. Jetzt sitzen wir auf unserer Terrasse, lassen uns von der Sonne verwöhnen und warten dann am Abend auf Kostas.
24.10.2013 Donnerstag
Gestern Abend hat Kostas mit einem Bekannten noch einen neuen Reifen incl. Schlauch auf die KLR aufgezogen. Das Lenkkopflager haben wir gelöst und vernünftig eingestellt. Von einem Einrasten habe ich so im Stand nichts mehr gemerkt. Für heute nehmen wir uns eine etwas größere Runde vor. Zuerst fahren wir bis an die Küste um dort irgendwo auf dem Weg nach Pafos zu tanken. In Pafos wühlen wir uns durch die Stadt Richtung Akamas Halbinsel. Der ganze Küstenstrich hinter Pafos besteht nur aus Hotels, Bars und Restaurants. Ab Coral Bay sieht man wieder etwas von der Natur. Hinter Agios Georgios fahren wir auf unbestigter Straße weiter. Hinter Lara fahren wir noch auf eine kleine Landzubge und haben von dort einen schönen Blick zurück auf die Küste. Auf der Höhe von Nero Chero führt eine schöne Piste quer über den Gebirgszug. Bei Loutra fis Aphroditis (Aphroditis Bad) machen wir Mittagspause in einem Restaurant direkt über dem Meer mit herrlichem Blick darauf. Weiter geht es Richtung Süden. Wir suchen erfolglos die östliche Zufahrt zur Avagas Gorge. Für die Rückfahrt gucken wir uns eine schöne Strecke durch das Gebirge aus. Tsada, Letymvou, Agios Fotios, Galataria bis nach Vetsia. Hier ist dann Schluss. Es geht von hier auf einer Piste weiter die wir zu dieser Zeit dann doch nicht mehr in Angriff nehmen wollen. Es ist schon 16:00 Uhr und es wird schnell dunkel und kalt. Wir fahren ein ganzes Stück zurück und fahren über Episkopi, Nata, Kelokedara, Kidasi, Agios Nikolaos, Malia bis nach Vouni. Als wir ankommen ist es mal wieder stockfinster und auch ziemlich kalt. Für diesen Tag hatten wir uns etwas zuviel vorgenommen. Die KLR fährt sich jetzt endlich wie ein Motorrad.
25.10.2013 Freitag
Für heute haben wir uns eine etwas kleinere Runde ausgesucht. Nach dem Tanken fahren wir nach Agios Nikolaos. Von hier aus gibt es eine sehr schöne Strecke nach Mylikouri. Die hälfte der Strecke führt Offroad durch das grüne Tal. Die Seitenränder sind mit vielen hohen Bäumen bewachsen und lassen zum Teil nur sehr wenig Licht bis zum Boden durch. In Kyyko schauen wir uns das Kloster an. Der Innenraum ist mit unzähligen Kostbarkeiten geschmückt. Über ein paar Nebenstraßen erreichen wir gegen 16:00 Uhr wieder unsere Lodge. Die Vermieter waren gerade noch im Haus und haben uns den Tip gegeben Morgen oder Übermorgen ein Dorffest zu besuchen. Sabine bekommt auch Auskunft über ein merkwürdiges Nahrungsmittel welches wir im Supermarkt gesehen hatten. Diese Gemüse heißt Kolokasi oder auch Taro.
26.10.2013 Samstag
Heute ist Strandliegen angesagt. Gegen kurz nach 10:00 Uhr machen wir uns auf den Weg und besuchen als erstes ein paar”alte Steine” der Ort heißt Kuurion. Das Amphietheater ist noch sehr gut erhalten und auch heute finden dort noch Veranstaltungen statt. Gegen 12:00 liegen wir dann am Wasser. Ich habe mir etwas zu lesen mitgenommen um die Zeit rumzukriegen. Gegen halb drei sitzen wir im Strandlokal und Essen beide etwas leckeres. Ich habe mir ein “Sword Fish Steak” 450g bestellt. Suuuperlecker.
Nachdem wir Zuhause kurz geduscht haben setzten wir uns nochmal ins Auto und suchen das Dorffest von dem uns Helen erzählt hat. Finden tun wir es nicht. Vielleicht bekommen wir morgen nochmal eine genauere Beschreibung und versuchen es dann nochmal. In den Appartements unter uns sind 2 Zyprische Familien mit Kindern eingezogen, mit der Ruhe scheint es jetzt vorbei zu sein.
27.10 2013 Sonntag
Heute drehen wir eine Runde Richtung Lefkosia (Nikosia). Solange man sich im Troodos Gebirge bewegt macht das Fahren richtig Spaß, sobald man in die Ebene kommt wird es sehr warm und staubig. Mittags halten wir in einer Taverne und essen Fleischspieße, Sabine Chikken und ich Lamm. So richtig begeistert sind wir nicht.
28.10.2013 Montag
Heute machen wir unsere Abschlusstour. Es geht nochmal durch das Troodos Gebirge und diesmal Richtung Kato Pyrgos an die Küste. Kurven bis zum Abwinken. Wenn nicht immer wieder Steine auf der Straße liegen würden könnte man auch einen sauberen Strich fahren. Ich glaube ich bin noch nie sooo viiiel Kurevn an einem Stück gefahren. An der Küste macht sich die Militärpräsenz durch Fotografierverbot bemerkbar. Wir passieren mehrer kleine Militärkomplexe sowie UN Stationen. An der Küste machen wir es uns in einer kleinen Fischtaverne gemütlich und essen dort einen leckeren Fisch (Raubfisch) mit leckerem Salat und den besten Kartoffelstreifen überhaupt, alles aus eigenem Anbau. Zum Sonnenuntergan passieren wir den Olympuspass mit knapp 1900m Höhe und frieren uns den A……..ab. Es ist mal wieder stockfinster als wir an unserer Herberge ankommen. Dafür war es aber eine tolle Strecke. Ich freue mich schon auf ein gerades Stück Autobahn in Deutschland 🙂
29.10.2013 Dienstag
Heute ist Faulenzertag. Sabine arbeitet für die Schule ich bin lediglich zum Bäcker gefahren Brot holen. Ansonsten liegen wir auf der Terrasse in der Sonne und lesen. Was für ein Stress.
30.10.2013 Mittwoch
Nach dem Frühstück fahren wir mit der KLR und dem Auto nach Limassol um das Auto dort zu parken. Zu zweit geht es auf der KLR zurück zur Lodge wo wir dann auch mit dem zweiten Motorrad Richtung Pafos starten. Heute ist es soweit, wir müssen die Bikes wieder abgeben. Wir genießen die letzten km an der Küstenstraße Richtung Pafos ehe wir uns endgültig von den Zweirädern trennen müssen. Costas fährt uns noch mit seinem Auto zum Hafen wo wir uns die Kato Pafos, alte Ausgrabungsstätten, ansehen.
Es ist ziemlich warm und die alten, kaputten Steine hauen uns nicht vom Hocker. Anschließend essen wir noch sehr gut in einem Hafenrestaurant und fahren danach mit einem Taxi zum Busbahnhof. Mit dem Intercitybus fahren wir zurück nach Limassol wo unser Auto steht. Für die 70km zahlen wir 4€ pro Person. Um 17 Uhr treffen wir in Limassol ein und es ist schon wieder dunkel. Sabine brutzelt noch eine Kleinigkeit von unseren Resten im Kühlschrank. Auch die letzte Flasche Rose muss noch dran glauben.
31.10.2013 Donnerstag
Heute wird nochmal gefaulenzt. Zum Mittagessen fahren wir ins Troodos Gebirge.
01.11.2013 Freitag
Früh aufstehen und den Wagen zurückbringen. Auf dem Weg zum Flughafen werden wir noch mit einem sehr schönen Sonnenaufgang belohnt. Um 10:30 geht der Flieger Richtung Frankfurt. Zypern hat uns beiden sehr gut gefallen. Unsere Lodge war von der Geografie her sehr gut gewählt. An der Küste wäre es uns zu warm gewesen. Knapp 14 Tage sind auch das äußerste was wir an einem Ort aushalten. Für uns war es das erste mal, auf gemieteten Motorrädern unterwegs zu sein. Was mich störte war nur das nicht vorhandene Werkzeug. Was nützt der Ersatzschlauch und das eigene Flickzeug wenn nicht einmal das Rad ausgebaut, geschweige denn der Mantel abgezogen werden kann. Beim nächsten mal habe ich eine auf jeden Fall eine Grundausstattung mit.