2019 Südfrankreich Bericht

 

Samstag 25.05.2019

Um 8 Uhr bin ich in der Garage und verstaue die letzten Sachen. Heute ist ein reiner Autobahntag angesagt, das heißt unter anderem dass ich meinen großen Tank mal wieder richtig volltanke. 43L = 43 kg 🙁 Hinter Blankenheim ziehe ich mir die Regenjacke an, es ist schattig. Kurz hinter Luxembourg tanke ich ein zweites mal. Hier ist der Sprit 20 Cent günstiger als in Deutschland und fast 40 Cent günstiger als in Frankreich auf der Autobahn. Hinter Dijon zahle ich die erste Mautgebühr von 13€. Es ist 16 Uhr ich bin 750km gefahren und steuere den ersten Zeltplatz an. Dieser ist leider wegen Bauarbeiten geschlossen und es dürfen keine Gäste angenommen werden. Betteln, von wegen nur eine Nacht, hilft auch nicht. Ca. 12km weiter östlich finde ich dann einen standesgemäßen Zeltplatz “Camping Chateau de L’Eperviere” Der Platz ist schon gut gefüllt aber ich kann mich trotzdem hinstellen wo ich will. Das Wetter ist gut. Sonne, Wolken und eine steife Briese. Heute Nacht wird das neue Zelt eingeweiht.

Sonntag 26.05.2019

Ich wollte eigentlich um 8 Uhr auf dem Motorrad sitzen, aber wenn man erst 10 vor 8 wach wird klappt das nicht. Um kurz nach 9 ist es dann soweit. Vor der Autobahn nochmal voll getankt. 30km vor Grenoble verlasse ich die Autobahn. In einem Supermarkt kaufe ich noch Obst fürs Frühstück und etwas Pate fürs Picknick ein. Das erste Ziel ist nochmal die Route de Combe Laval. Über Umwege erreiche ich sie und steuere über kleine Nebenstraßen das Moto Camp an. Dies ist ein Zeltplatz nur für Motorradfahrer. Ich bin am Anfang etwas skeptisch probiere es aber einfach mal aus. Begrüßt werde ich mit einem kalten Bier. Ich lerne Bad aus Holland kennen und wir quatschen den ganzen Abend zusammen und trinken ein paar Bier. Mein Englisch könnte besser sein muss ich feststellen. Gegen halb 23 Uhr verabschiede ich mich ins Zelt, soooo lange wollte ich gar nicht auf bleiben. Hier werde ich 2 oder 3 Nächte bleiben.

Montag 27.05.2019

Die Nacht habe ich etwas unruhig geschlafen, könnte an den Bieren gelegen haben:-)) Nach dem Frühstück arbeite ich die Tagesroute aus. Es dauerte wieder eine Zeit bis ich am Navi den Einstieg zur Routenerstellung gefunden habe. Um halb 10 geht es dann los, 200km stehen im Navi zum Abfahren bereit. Es geht nordwärts über den Col de la Croix über St.Julien bis nach Die. Auf der D93 geht es ein Stück südwärts bisRecoubeau. Nun beginnen die kleinen Straßen. Hinter Pennes le Sec finde ich 10km unasphaltierte Strecke. Es macht Spaß die Twin mal wieder über etwas Schotter zu bugsieren. Zum Glück kommt überhaupt kein Gegenverkehr denn in den Kehren ist es schon ganz schön eng. Ab Brette ist wieder Asphalt unter den Rädern. Es geht weiter südwärts bis Remuzat. Vor Remuzat finde ich ein schönes Plätzchen für das Mittagspicknick. Es gibt eine Bank und fließend kaltes, frisches Wasser. Das Wetter ist Super. Etwas über 20 Grad und einen schönen Sonne -Wolken-mix. Auf der sehr schönen D94, die wieder durch einige Georges führt fahre ich bis Nyon. Hier kaufe ich für den Abend ein und Tanke nochmal 20Liter. Über Vesc, Crupies und den Col de la Chaudiere fahre ich zurück zum Motocamp. Es war ein sehr schöner Fahrtag. Auf den ca. 140km Nebenstraßen sind mir am ganzen Tag ca. 20 Autos und vielleicht doppelt so viel Fahrradfahrer begegnet. Bad, der Holländer, ist 10 Minuten vor mir eingetrudelt und wir gönnen uns als erstes 2 Biere und erzählen von unserem Fahrtag. Die Biere sind sofort zu spüren. Heute Abend koche ich selber. Curryreis mit Ananas und Hühnchen, dazu etwas Salat.

Dienstag 28.05.2019

Am frühen Morgen hat es geregnet und als ich aufstehe sieht es noch ziemlich grau aus. Ich mache mein Frühstück und bastel mir dabei die Tagesetappe am Navi zusammen. Als erstes geht es zum Col de Manne. An der Abbiegung der D120 steht ein Schild “Col de Manne ferme de 29.05”. Ich bin mir nicht sicher ob es heißt geschlossen ab 29. oder bis 29. Ich fahre weiter in der Hoffnung, dass er geöffnet ist, was sich dann auch zeigt. Nur das Wetter spielt überhaupt nicht mit. Es ist kalt und regnerisch. Ich schlüpfe in die kpl. Regenmontur. Weiter geht es über den Col de la Croix und den Col de Grimone wieder Richtung Nordwest. Erst kurz vor dem Campingplatz packe ich das Regenzeug wieder ein. Die heutige Tour hätte ich mir auch sparen können. Am Abend mache ich mir armer Ritter, herzhaft und süß. Danach sitze ich noch mit Bad und einem holl. Gespannfahrer zusammen und wir trinken ein paar Heineken.

Mittwoch 29.05.2019

Am frühen Morgen regnet es schon wieder. Nach dem Frühstück verziehen sich die dunklen Wolken und es kommt ein Grinsen in mein Gesicht. Die Tour hatte ich schon am Vorabend geplant. Nachdem das Zelt verstaut ist, notiert sich Bad noch meine Webadresse und wir verabschieden uns voneinander. Die ersten 20km sind zäh, da sie durch recht dicht bewohntes Gebiet führen. In einem Intermarche kaufe ich noch ein und stehe natürlich an der falschen Kasse. Irgendwelche technischen Probleme gibt es und es dauert 20 Minuten bis ich durch bin. Ich war kurz davor die Klamotten aufs Band zu legen und woanders einzukaufen. Auf den kleinen Nebenstraßen ist überhaupt kein Verkehr. Man muss nur immer höllisch auf den Rollsplit aufpassen der nach den Flickarbeiten großzügig verstreut wird. In der Nähe von Aubenas lande ich auf einem kleinen Zeltplatz und bin auch kurze Zeit der einzige Gast. Später kommt noch eine Frau mit Tochter und Sohn dazu. Ich habe das Gefühl, dass ich auf diesem Platz schon mal war. Hier ist es schön ruhig und ich habe den Platz für 3 Nächte gebucht.

Donnerstag 30.05.2019

Heute Morgen in Largentiere noch ein Baguette und O Saft geholt fürs Picknick. Die frischen Sachen fürs Abendessen werde ich kurz vor der Rückfahrt einkaufen. Leider habe ich nicht daran gedacht, dass es auch hier in Frankreich Himmelfahrt gibt:-(( Also gibts Spaghetti, das geht immer und Wein hab ich ja auch noch. Von Largentiere aus geht es nordwärts über den Col de la Croix de Bauzon. Über eine rotgepunktete Straße geht es weiter nach Laveyrune. Die gepunktete Straße ist schon sehr schmal und für Wohnmobile definitiv ungeeignet. Weiter geht es südwärts über die D154, D4 bis Montselgues und wieder auf eine rotgepunktete kleinste Nebenstrecke. In Villefort kürze ich die geplante Tour etwas ab. Ich hab genug der kleinsten Straßen für heute. Das strengt schon an. An einem Fluss finde ich ein schönes Plätzchen für den längst überfälligen Picknick. Ich mache mich über den neuen Käse und die Salami her, beides suuuper lecker. Die D901 ist sehr gut ausgebaut und ich kann mal ein bisschen “gehen” lassen. Hier ist dann verkehrsmäßig auch wieder richtig was los. Ein Twingofahrer rast fast in den vor mir fahrenden PKW. Er hat sich anscheinend mit der Kurve verschätzt. Auch viele Moppedfahrer sollten sich lieber auf die Straße konzentrieren als unbedingt auf der letzten Rille noch die Hand zum Gruß raus zuhalten. In Largentiere bummel ich noch kurz durch die schöne Altstadt. Am Abend ist es sicher sehr nett hier mit den vielen Lokalen und Pubs. Morgen wird die Runde sicher etwas kleiner. Ich werde die Ardeche mal abfahren. Am Abend ist es wieder richtig warm.

Freitag 31.05.2019

Heute ist die Ardecherunde angesagt. Kurz nach 10 sitze ich auf dem Motorrad. Der Himmel ist strahlend blau. Am Einstieg zur Ardeche Schlucht und am Vallon Pont D´arc ist die Hölle los. Oft sind es Radfahrer die alles blockieren und natürlich eine Unmenge Autos und Busse. Ein paar km hinter dem Ardeche Torbogen normalisiert sich der Verkehr. Es gibt jede Menge Aussichtspunkte an denen man halten und fotografieren kann. Zur Mittagszeit ziehe ich dann auch mein langärmeliges Shirt aus. Die Innenjacke hatte ich zum Glück schon am Morgen “ausgebaut”. Ich hoffe, dass ich die in diesem Urlaub nicht mehr brauche. Die morgige Route nach Florac hatte ich kurz vor dem Abendessen ausgearbeitet, 160km. Das ist eine gemütliche Tagestour. Wenn der Platz in Florac schön ist, werde ich evtl. 4-6 Tage bleiben. Von hier aus gibt es viele schöne Strecken zu erkunden. Meine letzte Tour in diese Region musste ich aufgrund absolut miesen Wetters abbrechen. Ich hatte aber schon gesagt, dass ich wiederkomme, was denn jetzt auch passiert. Heute Abend gibt es wieder Curryreis mit Ananas und Escalope, einfach nur lecker.

Samstag 01.06.2019

Heute Morgen in aller Ruhe gefrühstückt und die Sachen zusammen gepackt. Wenn das Wetter so bleibt, habe ich bestimmt wieder zu viel warme Sachen dabei. 160km stehen heute auf dem Plan. Über einige Nebenstraßen geht es nach La Grand-Combe. Hier blockiert der Wochenmarkt und ein großer Flohmarkt die kpl. Innenstadt. Über weitere Nebenstraßen geht es südwestwärts bis nach St Jean du Gard. Hier stoße ich auf die gut ausgebaute D260 die dann später in die D9 übergeht. Sofort steigt das Verkehrsaufkommen, besonders die Motorradfahrer lassen es hier richtig gehen. Selbst in der wildesten Schräglage müssen die noch Grüßen, völlig krank. In Florac lande ich auf einem schönen Zeltplatz direkt an der Tarn. Einen Pool gibt es hier auch. Nach dem Zeltaufbau gehe ich zu Fuß in die Stadt um noch einiges einzukaufen. Hier gibt es auch wieder Mücken und mein “Burner” (Bite Away) versagt leider z.Z. noch den Dienst:-(((
Auf diesem Platz werde ich min. 4 Nächte bleiben.

Sonntag 02.06.2019

Um 10 Uhr sitze ich auf dem Motorrad und mache mich auf den Weg zum Mont Agigoual (1570m) Es geht ein längeres Stück über die D907. Über den Col Salides komme ich auf die D18 und von der D269 geht es direkt auf den Mont Aigoual. Von hier oben hat man eine perfekte Weitsicht in alle Richtungen. Am unteren Teil des Observatoriums höre ich immer wieder Leute begeistert Klatschen. Es findet anscheinend ein Lauf auf eben diesen Berg statt und alle ankommenden Läufer werden hier mit Beifall empfangen. Über die D986 und Unmengen von Kurven und Kehren geht es Richtung Osten. Über die D20 erreiche ich den Col de L’Asclier. Die Straße ist sehr schmal und in der Karte wieder mit roten Strichen versehen. In St-Andre-de-Valborgne finde ich ein schönes schattiges Plätzchen mitten im Dorf für meine Mittagspause. Über die D907 geht es dann wieder zum Zeltplatz zurück. Das waren heute nur 150km, aber die haben auch gereicht. Um 15:00 bin ich wieder am Platz. Kette spannen und fetten ist angesagt. Der Wein ist kalt gestellt. Heute Abend gibt es nur Salat. Mir liegt noch der Ziegenkäse von heute Mittag im Magen, war vielleicht ein bisschen zu viel.

Montag 03.06.2019

Heute morgen, so gegen kurz vor 11, sind Rainer und Irena auf dem Zeltplatz eingetroffen. Sie haben sich hier für 2 Nächte ein großes Zelt gemietet. Das Zelt ist voll ausgestattet. Das nennt man dann Glamping. Gegen 13 Uhr fahren wir los um eine kleine Tour in der näheren Umgebung zu machen. Die geplante Tarn/Jonta Tour verschieben wir auf den Dienstag. Nach gut 2 Stunden Fahrzeit machen wir ausführlich Picknick. Die 3 Käsesorten in meiner Käsebox haben sich aufgrund der Temperatur zu einem “Käse Cuvee” vereint. Ist auch sehr lecker. Die letzten 50 km geht es auf die gut ausgebaute N106. Beim Planen hatte ich schon die schlimmsten Befürchtungen, LKW’s Wohnmobile und jede Menge Autos. Aber nix. 2 Wohnmobile ein Kleinlaster und 2 oder 3 PKW als Überholopfer auf fast 50km, geil :-)) Da konnten wir mal richtig gehen lassen. Am Abend gehen wir zum Essen zu Fuß ins Dorf da die Pizzabude vor dem Zeltplatz geschlossen ist. Das Essen ist gut.

Dienstag 04.06.2019

Heute morgen frühstücken wir bei Rainer und Irena am Zelt. Kurz nach 10 kommen wir dann los. Von Florac aus fahren wir in die Gorge du Tarn. Es ist wieder sehr wenig los auf den Straßen. In Ste-Enimie setzen wir auf das andere Ufer über und fahren ein kleines Stück in die Causse Mejean. Dies ist eine karge Hochebene (ca.1000m hoch) und es ist hier permanent sehr windig. In Malene fahren wir dann eine sehr kehrenreiche Strecke wieder runter in die Gorge du Tarn. In Rozier biegen wir nach Osten in die Gorge de la Jonte ab. Auch diese Strecke ist landschaftlich wieder sehr schön. Kurz hinter Meyrueis machen wir dann im Wald unser Mittagspicknick. Über die D986 geht es nochmal rauf auf den Mont Aigoual. Hier oben pfeift uns der Wind mächtig um die Ohren und die Sicht ist bei weitem nicht so gut wie 2 Tage zuvor. Vom Mont Aigoul aus fahren wir über die D18 und die D996 wieder zurück nach Florac. Die D18 hat wieder richtig Spaß gemacht und nach einem Straßenkontakt meines rechten Koffers lasse ich es wieder etwas langsamer angehen. Am Abend essen wir in der Pizzeria auf dem Zeltplatz. Ich bestell mir eine Pizza Miel. 4 Käsesorten und obendrauf gut Honig. Seeehr lecker.

Mittwoch 05.06.2019

Heute gibts das 2. und letzte gemeinsame Frühstück am großen Zelt. Um Punkt 10 Uhr verlassen die Beiden den Zeltplatz und fahren langsam Richtung Heimat. Ich fahre heute nochmal durch die Caussee Mejean bis zur Grotte Aven Amand. Der Besuch der Grotte hat sich gelohnt. Die Führung wurde mit nur 5 Personen gemacht. Der Vortrag der jungen Dame war kpl. in französisch und ich hab so gut wie nichts verstanden, aber die Höhle selbst war sehr imposant. Ein riesiger unterirdischer Raum voll mit Stalagmiten/Stalagtiten. Die Höhle wird auf ein Alter von 4 Mio. Jahren geschätzt. Auf dem Rückweg fahre ich nochmal durch die Gorge du Tarn und mache einen kleinen Fotostopp in Ste-Enimie. Gegen 15 Uhr bin ich wieder am Zeltplatz. Ich schreibe, plane die morgige Tour und warte auf die ersten Anzeichen des angekündigten Gewitters.

Donnerstag 06.06.2019

Am Abend hat es tatsächlich einen Regenschauer gegeben, aber so viel wie angekündigt war es nicht. Während des Frühstückst stelle ich das Zelt in die Sonne, so dass ich es später trocken einpacken kann. Um Punkt 10 Uhr rolle ich vom Zeltplatz. Für die 5 Nächte zahle ich 80€. Als erstes geht es über den Colle de la Filliestre. Ca. 10km südlich von Marvejols biege ich auf die D56 ab die dann später in die D52 übergeht. Diese Strecke führt über ein fantastisches einsames Hochplateau(ca.1200m). (D’Aubrac) Aufgrund des Regens und des Windes am Vortag ist die Luft extrem klar und sorgt für eine tolle Fernsicht. Die Wolken tun ihr übriges dazu bei um ein paar schöne Fotos zu machen. An einer kleinen Steigung setze ich mich in die Wiese und gaffe bestimmt 20 Minuten in die Weite, einfach toll. Von Nasbinals geht es wieder südwärts Richtung Espalion. Hier kaufe ich nochmal etwas für das Frühstück ein. Die Müslitüten sind hier oft sehr klein. In Estaing, einem kleinen hübschen Dörfchen am Eingang der Gorge du Lot, mache ich Quartier auf dem Camping Municipal. Am Abend fahre ich noch für ein paar Fotos und eine leckere Pizza “La Curry” ins Dorf. Laut Wettervorhersage sollte ich das Zelt morgen früh ab 10:00 verpackt haben, es ist Regen angesagt.

Freitag 07.06.2019

Das Zelt bekomme ich noch trocken eingepackt. Nach einer guten halben Stunde Fahrt, ohne Regenkombi, ist es dann soweit. Gegen halb 11 ziehe ich das Regenzeug an und kurz danach geht es dann auch los. Es gießt zum Teil wie aus Kübeln. Kurz hinter der Gorge du Lot mache ich noch ein paar “Regenfotos”. Es geht weiter in die Berge und es wird immer kälter. Auf 1200 m Höhe fängt es dann an zu Hageln. Der nächste Pass ist 1580 m hoch, der Col du Pas de Peyol. Hier stürmt, schneit und hagelt es und mir fallen fast die Finger ab in meinen dünnen Sommerhandschuhen. Zum Glück gibt es hier eine urige, bewirtschaftete Hütte. Den ersten Kaffee kann ich kaum in den Fingern halten so bin ich am Klappern. Einige Wanderer, Fahrradfahrer und ein Motorradfahrer wärmen sich hier auf. Ich bestelle mir eine deftige Jausenplatte und bin damit einige Zeit beschäftigt. Nach knapp 2 Stunden fahre ich weiter. Meine Route habe ich dem Regenradar etwas angepasst. An der Twin scheint irgendwo etwas Feuchtigkeit eingedrungen zu sein wo keine hin gehört, sie stottert ab und zu beim Beschleunigen. Gegen 16:00 wird das Wetter trockener und ab und zu lugt ein blauer Fleck durch die Wolkendecke. In Pontgibaud komme ich für 9,10€ auf einem schönen Camping Minicipal unter. Endlich wieder Sonne.

Samstag 08.06.2019

Heute habe ich fast 700km abgespult. Fazit – Hintern platt, hungrig und müde. Mache mir gleich zum letzten mal arme Ritter herzhaft. Bier oder Wein gibt es heute Abend nicht.
Der erste Zeltplatz (Adam Camping am See) war brechend voll. Der Zeltplatz, Camping Grässelmühle, ein paar km weiter ist sehr klein und schön und es gibt Feuerstellen für Lagerfeuer. Der Platzwart verkauft mir aus seinem Privatbestand noch eine schöne kalte Flasche Tannenzäpfle.

Sonntag 09.06.2019

Die Nacht war wieder angenehm kühl und ich habe gut geschlafen. Gegen halb 10 sitze ich auf dem Motorrad und steuere die A5 Richtung Frankfurt an. Das Wetter ist für eine Autobahnfahrt viel zu gut. Kurz hinter Frankfurt passiert es dann. Ich habe knapp 130 km/h auf dem Tacho, linke Spur und der Motor fängt kurz an zu stottern und geht aus. Ich schaffe es noch gut zwischen den Autos und einigen Wohnmobilen hindurch auf den Standstreifen zu kommen. In ca. 100m Entfernung sehe ich die Ausfahrt zu einer Autobahnmeisterei und lasse die Twin bis hierhin ausrollen. Die Ausfahrt ist natürlich gesperrt aber die vorhandene Schranke ist offen und so Rolle ich vor eine Garage die Schatten spendet. Es fühlte sich an als wenn die Twin keinen Sprit mehr bekommt und dafür ist die Benzinpumpe verantwortlich. Also Gepäck runter Werkzeug raus und den Schutzdeckel der Benzinpumpe geöffnet. Die Kontakte waren mit Kettenfett o.Ä. vermockt. Kontakte gereinigt, Deckel wieder drauf und es geht weiter aber auf Landstraße, sicher ist sicher. Gegen 16 Uhr treffe ich auf einem sehr kleinen Zeltplatz, westlich von Kassel, in Bömighausen ein. Hier endet dann mein diesjähriger Urlaub.

Montag 10.06.2019

Ich habe sehr gut geschlafen. Es ist extrem ruhig hier und ausser Vögeln und grillen ist nichts zu hören. Das Zelt bekomme ich noch trocken eingepackt, leider ist für den heutigen Tag wieder Regen angesagt.

2 Kommentare:

  1. Ralf Reichwein

    Hallo Jörn wir haben uns in Gieboldehauen mal kennengelernt. Seitdem verfolge ich Deine Seite mit großem Interesse und habe viele Tipps von Dir übernommen und einige Routen in meine Touren mit eingebaut. Nun suche ich jetzt ein neues Zelt für mich und habe gesehen dass Du ein neues Zelt hast dass mich sehr interessiert. Kannst Du mir sagen, was es für ein Zelt ist und welche Erfahrungen Du damit gemacht hast? Danke für eine Antwort und die tollen Reiseberichte. Vielleicht bis in Gieboldehausen. Immer gute Fahrt Ralf

    • Hallo Ralf
      Zuerst einmal vielen Dank für dein positives Feddback.
      Nun zu deiner Frage.
      Das Zelt ist das Robens Raptor. Das Zelt ist sehr gut verarbeitet und die Materialien
      sind schon etwas hochwertiger als bei 08/15 Zelten. Was mir wichtig war, ist die Möglichkeit
      das Zelt an beiden Seiten öffnen zu können. Für eine Person massig Platz. Leider gibt es dieses
      Zelt nicht mehr. Das Nachfolgemodell heißt Robens Goshawk. Zu beiden Zelten gibt es genug Infos
      im Netz. Das Goshawk scheint es in 2 Varianten zu geben.
      Ich hoffe dir damit weiter geholfen zu haben. Vielleicht klappt es ja mal wieder mit dem MRT.
      Viele Grüße
      Jörn

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